Geschrieben von Thomas Bornemann.
Ich bin in einem Dorf in der Nähe von Göttingen in Niedersachsen aufgewachsen, wo die meisten Kinder Fußball spielten. Basketball war zu dieser Zeit in meinem Umfeld nicht populär. Ich war ein groß gewachsener Junge, der im Alter von 12 Jahren fast 1,80 m groß war, und trainierte aktiv Leichtathletik, vor allem in den Disziplinen Weitsprung, Hochsprung und Sprint. Alle um mich herum sagten, ich solle es mit Basketball versuchen, und so begann ich mit 16 Jahren zu spielen. In meiner Schule gab es keinen Basketballplatz, also mussten wir unseren eigenen Basketballkorb bauen. Schon bald begeisterte ich mich für diese Sportart.
Mitte der 1980er Jahre war Göttingen eine Basketball-Hochburg in Deutschland. Im Alter von 17 Jahren trat ich der Jugendmannschaft des ASC Göttingen bei. Mit meiner Körpergröße von 2,02 m und meiner guten Sprungkraft bin ich relativ schnell von der Jugendmannschaft auf eine Centerposition in die Zweite Mannschaft aufgestiegen. Später trainierte ich bei der Bundesligamannschaft des ASC Göttingen, dem dreifachen deutschen Meister jener Jahre, und hatte viermal die Chance, in der Bundesliga zu spielen. Als ich 25 Jahre alt war, hatte der Verein jedoch finanzielle Probleme und einige Spieler, darunter auch ich, verließen den Verein freiwillig. Ich wechselte zur BG 74 Göttingen in die 2. Bundesliga, die besser zu mir passte.
Basketball wurde in diesen Jahren immer populärer, vor allem, nachdem Deutschland 1993 die Basketball-Europameisterschaft gewonnen hatte. Das war ein denkwürdiger Tag für mich, nicht nur wegen des Sieges unserer Nationalmannschaft, sondern auch, weil an diesem Tag meine Tochter geboren wurde. Mit 26 Jahren reduzierte ich die Zeit beim Basketballspielen und wandte mich meinem klassischen Ausbildungsberuf zu, da zu dieser Zeit niemand in Deutschland allein vom Basketball leben konnte.
Rückblickend stelle ich fest, dass zu meiner Zeit in der Bundesliga nicht ausreichend auf die Gesundheit und das Verletzungsrisiko von Profisportlern geachtet wurde. Die einzige sportmedizinische Untersuchung, die ich damals gemacht habe, war ein Laktattest. Zum Glück hatte ich während meiner Karriere keine ernsthaften Verletzungen oder gesundheitlichen Probleme. Allerdings werde ich nie den Knall vergessen, den ich hörte, als bei einem anderen Spieler die Achillessehne riss. Später begann ich über Vorsorge- und Gesundheitsfürsorge umzudenken, als ein Teammitglied mit Anfang dreißig an Krebs erkrankte. Ich denke, dass wir heute dank moderner Untersuchungstechniken und umfassender sportmedizinischer Untersuchungen große Fortschritte gemacht haben.
Bei Profisportlern werden häufiger Vorerkrankungen oder Anomalien diagnostiziert als bei der Durchschnittsbevölkerung, weil sie Zugang zu engmaschigeren Gesundheitschecks durch medizinische Fachleute wie beispielsweise Kardiologen und Sportmedizinern haben. Als ehemaliger semiprofessioneller Sportler und medizinischer Risikoprüfer habe ich großes Interesse am Fortschritt der medizinischen Forschung zu diesem Thema und der Möglichkeit, diesen Sportlern den richtigen Lebens- und Krankenversicherungsschutz zu ermöglichen.
Ich freue mich, mein Wissen und meine Erfahrung mit meinen Branchenkolleginnen und -kollegen zu teilen. Ich hoffe, dass ich Ihnen damit einen Einblick in das Leben von Profi-Basketballspielern geben kann, in die Risiken, denen sie jeden Tag auf und neben dem Platz ausgesetzt sind, und in den Schutz, den wir als Branche bieten können.
Basketball ist eine der beliebtesten Sportarten der Welt und hat nicht nur in den USA, seinem Ursprungsland, sondern auch in anderen Ländern wie China, Kanada, Australien, Deutschland, Frankreich und Japan weitere 2,2 Milliarden Fans. Profibasketballspieler werden in ihren Heimatländern und weltweit als Superstars gefeiert und haben bemerkenswerte Karriereerfolge. Dabei wird jedoch oft vergessen, dass diese Superstars auch jeden Tag erheblichen Gesundheits- und Lebensrisiken ausgesetzt sind, die aufgrund von Verletzungen, Krankheiten, psychischen Problemen und anderen Belastungen hohe Kosten verursachen, oft ohne ausreichenden Versicherungsschutz.
Durch unsere Analyse vermitteln wir Underwritern und Versicherungsfachleuten ein tieferes Verständnis dafür, wie komplexe Gesundheits- und Lebensrisiken während der Antragstellung berücksichtigt werden sollten. Darüber hinaus stellen wir zwei Fallstudien aus verschiedenen Märkten vor, die zeigen, wie die Risikoprüfung von SCOR Life & Health diese Fälle beurteilen. Abschließend weisen wir auf Aspekte hin, die bei der Risikoprüfung von Profi-Basketballspielern zu berücksichtigen sind.
Wir laden Sie ein, diese Serie zu verfolgen, um die Welt der Extremsportarten zu erkunden und das SCOR-Netzwerk von Versicherungsfachleuten - und Amateursportlern - zu nutzen, deren Leidenschaft und Wissen es SCOR ermöglicht, gängige Missverständnisse zu überwinden und ein besseres Verständnis der tatsächlichen Risiken im Zusammenhang mit Extremsportarten für Amateure, Profis und - gelegentlich - sogar für das Publikum zu vermitteln. Wir werden auch die jüngsten Trends und die Auswirkungen neuer medizinischer Entwicklungen untersuchen und vorhersagen, wie sich ein verändertes Klima und andere Faktoren auf diese Sportarten auswirken könnten.
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